Wenn beim Event ein zweiter Fotograf auftaucht …

Wenn ein Eventfotograf bei einer Examensfeier überraschend auf einen anderen Fotografen trifft, der ebenfalls beauftragt wurde, kann das eine Herausforderung sein.

Ich habe es in den letzten Jahren als Eventfotograf mehrfach erlebt – wirkliche Probleme sind nicht entstanden. Dafür sollte man einige Ideen beachten. Sonst wird man überrascht und macht sich und anderen das Leben schwer.

Eine professionelle, ruhige und lösungsorientierte Vorgehensweise ist essenziell, um Konflikte zu vermeiden und das Event nicht zu stören. Hier sind Schritte, wie man in einer solchen Situation vorgehen kann:


1. Ruhe bewahren und professionell handeln

  • Gelassen bleiben: Nicht voreilig handeln oder emotional reagieren. Das Hauptziel bleibt die Zufriedenheit des Kunden und ein reibungsloser Ablauf des Events.
  • Diskret vorgehen: Keine öffentliche Diskussion oder Konfrontation vor den Gästen, um die Atmosphäre der Feier nicht zu beeinträchtigen.

2. Klärung der Situation

  • Diskretes Gespräch suchen: Den anderen Fotografen freundlich ansprechen, um die Situation zu verstehen:
  • „Hallo, ich bin der Fotograf für die heutige Veranstaltung. Wie sieht Ihre Rolle hier aus?“
  • Hintergrund klären: Es könnte sein, dass der andere Fotograf für eine andere Aufgabe engagiert wurde (z. B. für eine bestimmte Personengruppe oder nur für Porträts).

3. Den Veranstalter kontaktieren

  • Klärung mit dem Auftraggeber: Diskret den Veranstalter oder die beauftragende Person ansprechen, um Missverständnisse zu beseitigen:
  • „Ich habe bemerkt, dass ein weiterer Fotograf hier ist. Können wir kurz abklären, ob wir unterschiedliche Aufgabenbereiche haben?“
  • Professionalität betonen: Auf die eigene Rolle hinweisen und anbieten, gemeinsam eine Lösung zu finden, falls Überschneidungen bestehen.

4. Kooperationsbereitschaft zeigen

  • Rollen und Zuständigkeiten abgrenzen:
  • Gemeinsam mit dem anderen Fotografen und/oder dem Auftraggeber festlegen, wer welchen Bereich oder welche Aufgabe übernimmt (z. B. Gruppenfotos vs. Eventdokumentation).
  • Kommunikation verbessern: Falls möglich, über Funk oder Handzeichen abstimmen, um sich nicht gegenseitig im Bild zu stehen.
  • Kooperativ bleiben: Den anderen Fotografen nicht als Konkurrenten sehen, sondern als potenziellen Partner für ein optimales Ergebnis.

5. Fokus auf die eigene Leistung legen

  • Qualität liefern: Trotz der Situation weiterhin konzentriert und professionell arbeiten, um dem Auftrag gerecht zu werden.
  • Kreativität einsetzen: Sich auf ungestellte Momente, interessante Perspektiven oder Details konzentrieren, um einzigartige Ergebnisse zu erzielen.
  • Diskretion wahren: Nicht offen vor anderen Beteiligten über die Doppelbeauftragung sprechen, um Spannungen oder Verunsicherung zu vermeiden.

6. Nachbearbeitung und Feedback einholen

  • Gespräch nach dem Event: Falls möglich, nach der Feier mit dem Veranstalter die Situation besprechen:
  • „Ich habe bemerkt, dass ein zweiter Fotograf anwesend war. Hat alles Ihren Erwartungen entsprochen?“
  • Lernpotenzial nutzen: Herausfinden, ob Unklarheiten in der Beauftragung oder Kommunikation bestanden und wie dies in Zukunft vermieden werden kann.

Zusätzliche Tipps

  • Vertragliche Regelungen: Falls nicht bereits geschehen, in zukünftigen Verträgen klarstellen, ob Exklusivität als Fotograf gefordert ist.
  • Proaktive Kommunikation: Vor dem Event nochmals mit dem Auftraggeber abklären, ob andere Fotografen oder Medienvertreter erwartet werden.

Durch ein ruhiges, professionelles Auftreten und den Fokus auf Lösungen zeigt der Fotograf, dass er mit Herausforderungen umgehen kann, ohne die Qualität seiner Arbeit zu beeinträchtigen. Dies stärkt nicht nur die eigene Reputation, sondern sorgt auch für einen positiven Eindruck bei Auftraggebern und Gästen.