Ob ich einen Abiball fotografieren soll oder eine Examensfeier – es ist schön, wenn eine erfahrene Mitarbeiterin der Location mir sagt, wo sonst immer das mobile Fotostudio aufgebaut ist – was soll da schiefgehen? Wie verlockend? Nein. Es ist besser, wenn man selbst schaut, was es für weitere Optionen gibt. Denn da kann sich eine bessere finden. Es kann sogar die erste Option richtig schlecht sein.
So geschehen Anfang November in Hamburg bei einer Examensfeier. Meine zweite Option hatte ich mir von der Mitarbeiterin absegnen lassen, dennoch gab es zwischenzeitlich einen kleinen Engpass. Der wäre bei Option 1 deutlich schlimmer gewesen, ich hätte deutlich länger den Betrieb des Fotostudios einstellen müssen. Da ging der Run auf das Buffet los und der auf das Dessert. Die Leute hätten über eine Stunde lang mitten im Raum des Studios gestanden, wären kreuz und quer gelaufen. Wieso sie Option 1 überhaupt genannt hat – mir ist das schleierhaft.
Lektion: Selbst gucken, nach Problemen suchen, vom Schlimmsten ausgehen, hinter jeder Tür ein Problem lauern sehen. Das Personal nach den zu erwartenden Laufwegen in allen Phasen des langen Abends fragen. Essen, Toilette, Aufzug, DJ, Tanz – alles mal aufzählen. Braucht vielleicht später jemand die Steckdosen, muss später einer etwas transportieren? Werden meine Stromkabel dann womöglich doch noch ein Problem? Und eine offene Frage an das Personal: Könnte da noch etwas anderes dazukommen – oder sind wir auf der sicheren Seite?
Kurz: Probleme suchen, um sie auszuschließen. Bloß nicht einfach so optimistisch sein – Optimismus ist nur ein Mangel an Wissen. Das kann den Erfolg des Fotografen für den Abiball oder die Examensfeier in Frage stellen.
Hier noch ein Bild mit Kommentaren, damit die Raum-Situation aus der Sicht eines Event-Fotografen anschaulich wird.