Kirche, Orchester, Solistin: Rückblick auf einen Foto-Auftrag in Havixbeck

Der Rückblick umfasst einen Blick auf die Aufgabe des Fotografen, die Bedingungen, das vorhandene Licht und seine Mängel und schließlich auf die gefundenen Lösungen für diesen Auftrag des Fotografen in Havixbeck.

Die Aufgabe für den Fotografen

Bei einem Konzert mit Orchester und Solistin in einer Kirche in der Nähe von Münster, im Stadtteil Havixbeck, war nicht nur das Orchester zu fotografieren, sondern auch die Solistin: Es würde dem Charakter der Veranstaltung entsprechen, da das Orchester zum erstenmal seit längerere Zeit mit einer Solistin zusammenarbeiten würde.

Worauf schaut nun der Fotograf und wie löst er die Probleme?

Welche Bedingungen für das Fotografieren beim Konzert in Havixbeck?

Die Rahmenbedingungen für diesen ersten Foto-Auftrag bei einem Konzert mit Orchester und Solistin in dieser Kirche waren mir unbekannt. Zwar hatte ich die Kirche ein Coesfeld einmal privat besucht, aber da hat man einen anderen Blick. Eine Kanzel gebe es, sagte der Redakteur, die sei auch während des Konzerts zugänglich. Und eine Empore. Nicht schlecht, das sind schon drei Ebenen: am Boden, wie die meisten Konzertbesucher, von der Empore, wie vielleicht einige Besucher, von der Kanzel, wie kein anderer.

Vorhandenes Licht – und die Lösung des Fotografen

Und das vorhandene Licht? Natürlich Licht von oben, sprich: Schatten in den Augenhöhlen. Für einige Orchester-Musiker entschärfte sich das Problem zum Teil durch die an die Notenständer angeklemmten Lichter – die sorgen für Licht auf dem Brustbereich – damit auch Glanz auf den Instrumenten, und für etwas Licht im Gesicht. Einiges Licht fiel auf den mit einem weißen Tuch bedeckten Altar, der ansonsten leer war. Ungünstig: Er würde aufgrund des Tuches als große weiße Fläche ins Auge stechen, wenn von oben fotografiert.

Das Ungünstigste zeigte sich erst, als die Solistin ihren Platz einnahm: Auf sie fiel kein Licht. Ausgerechnet. Das bedeutet bei Einsatz nur des vorhandenen Lichts: Entweder normal belichtete Orchestermusiker mit einer Hauptperson im Dunkeln, als schwarzes Loch, oder eine normal belichtete Hauptperson stark verwackelt durch lange Belichtungszeit mit einem Orchester, das überbelichtet ist und ebenfalls sehr unscharf.

Zudem war die Wand hinter dem Orchester beleuchtet, sie wäre bei höherer ISO oder längerer Belichtungszeit noch heller geworden – das meiste Licht wäre auf der Wand bzw. auf dem Altar, nicht auf dem Hauptmotiv Orchester.

Gewünschtes Licht

Zwei Wünsche schälten sich damit heraus – für die zwei Lichtquellen die Voraussetzung ihrer Erfüllung sein würden.

Das Helligkeitsniveau auf dem Orchester insgesamt zu heben war Ziel Nummer 1. Die Lösung ergab sich über die Kanzel. Sie war höher und seitlich – eine gute Voraussetzung. Ein Stativ mit Blitz und Streuscheibe war möglich, einfacher noch war eine weniger aufwändige Lösung. Denn die Kanzelwand aus Stein war fein durchbrochen und erlaubte es, einen Blitz mit einer Klemme anzubringen – sicher und unauffällig. Ein Test zeigte, dass die Lösung zufriedenstellend war.

Das zweite Ziel war, das Gesicht der Solistin zu beleuchten. Das war mit der Lösung 1 nicht zu schaffen, denn sie stand weiter vorn und der breit streuende Blitz schuf nur ein Kantenlicht (sehr gut).

Hier folgt später Teil 2.

Links zu Artikeln mit meinen Fotos aus Havixbeck:

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Havixbeck/3069837-Kirchenkonzert-des-Blasorchesters-Die-Seele-fliegen-lassen

Blasorchester Havixbeck experimentiert wieder erfolgreich mit Solistin